Wassergewinnung

Das Grundwasser wird aus Kiesen und Sanden gewonnen, die sich in der Eiszeit in verschiedenen Schichten, sogenannten Grundwasserstockwerken, abgelagert haben. Über den Sanden haben sich Lehm und Mergelschichten abgelagert, die wegen ihrer Dichtigkeit das Grundwasser von Verunreinigung über die Oberfläche schützen. Aus drei ca. 50 – 60 m tiefen Brunnen wird abwechselnd das Rohwasser gefördert.

Eine Besonderheit des Wasserwerkes Rumohr ist das artesisch gespannte Grundwasser:
Der Grundwasserspiegel liegt eigentlich über der Geländehöhe, da sich die Brunnen in einer Senke befinden. Durch die undurchlässige Deckschicht kann sich der Wasserspiegel aber erst „ausbreiten“, wenn die Deckschicht durch eine Brunnenbohrung durchstoßen wird. Das Grundwasser fließt also ohne fremde Energie bis an die Oberfläche. Da das Wasser aber noch durch die Aufbereitung und bis zum Hochbehälter in Blumenthal befördert werden muss, sorgen Unterwasserpumpen in den Brunnen für ausreichenden Druck. Gesteuert werden die Pumpen über den Wasserstand des Hochbehälters, der ab einem festgelegten Mindestwasserstand Wasser von den Pumpen anfordert.

Die Befüllung des Hochbehälters erfolgt im Wesentlichen über Nacht, um den günstigeren Stromtarif auszunutzen. Der Behälterinhalt reicht i. A. aus, um den Bedarf des Versorgungsgebietes an Trink- und Brauchwasser tagsüber zu decken. Für Löschfälle wird immer eine Mindestreserve im Behälter zurückbehalten. In Zeiten hohen Verbrauchs reichen die Nachtstunden nicht mehr zum Befüllen aus, die Pumpen laufen dann länger und fördern das Wasser zum Teil gleich in das Versorgungsnetz ohne „Umweg“ über den Hochbehälter.