Betriebsanlagen
Das Wasserwerk mit seinen drei Förderbrunnen zur Wassergewinnung liegt an der L 255 zwischen Rumohr und Schierensee. Aus drei Brunnen von ca. 50 – 60 m Tiefe wird das Wasser nach der Aufbereitung in den Hochbehälter auf dem „Heiligen Berg“ in Blumenthal gefördert.
Hierbei handelt es sich um einen Stahlbetonbehälter mit zwei Kammern und ca. 1.500 m³ Inhalt, der auf dem höchsten Punkt des Verbandsgebietes errichtet wurde, sozusagen ein Wasserturm ohne Turm. Der Wasserspiegel im Behälter liegt ca. 75 m über Meereshöhe und somit ca. 30 – 50 m über dem Versorgungsgebiet. Ohne zusätzliche Energie stellt der Behälter so den Versorgungsdruck von ca. 3 – 5 bar bereit (der Druck einer 10 m hohen Wassersäule entspricht ca. 1 bar).
Ganz ohne Energie geht es natürlich nicht, der Behälter muss erst einmal befüllt werden. Dies besorgen seit Bau des Behälters Unterwasserpumpen in den Brunnen, die das Wasser fördern, durch die Aufbereitung und schließlich in den Behälter pumpen. Die Zuleitung dient gleichzeitig als Entnahmeleitung, wenn Wasser aus dem Behälter verbraucht wird. Die Befüllung des Behälters kann mit günstigem Nachtstrom erfolgen, die Pumpen können für eine gleichmäßige Leistung ausgelegt werden, da sie keine Verbrauchsspitzen abdecken müssen. Für diese Verbrauchsspitzen steht jederzeit das Wasservolumen im Hochbehälter zur Verfügung. Zusätzlich wird hier eine Reserve für Feuerlöschfälle bereitgehalten.
Sollte eine Behälterfüllung für den Tagesverbrauch nicht reichen, so springen die Brunnenpumpen rechtzeitig wieder an, um den Behälter aufzufüllen bzw. gleich in das Netz einzuspeisen. Gesteuert wird dies über den Wasserstand im Behälter.
Mit zunehmender Entfernung vom Wasserwerk bzw. Hochbehälter nimmt der Druck in der Leitung durch Reibungsverluste ab. So kann es in weiter entfernten und/oder hochgelegenen Bereichen des Versorgungsgebietes zu unzureichendem Druck kommen. Im WBV Rumohr sind dies die Bereiche Blumenthal (hohe Lage), Schönbek (weit entfernt) und ein Baugebiet in Sören. Um ausreichenden Versorgungsdruck bereitzustellen, wird hier durch Druckerhöhungsstationen der Netzdruck angehoben. Die Druckerhöhungsstationen sind unterirdische Schachtbauwerke, in denen Pumpen das Wasser aus dem Netz entnehmen und mit höherem Druck in das abgetrennt dahinter liegende Netz drücken. In Blumenthal befindet sich diese Station in der Gärtnerstraße/ Ecke Lehmberg, für Schönbek am Ziegelhof in der Gemeinde Hoffeld sowie für Sören an der Straße Breitenstein. Diese Stationen funktionieren automatisch und bedürfen nur geringer Wartung. Funktionsstörungen werden automatisch gemeldet.
Einen weitgehend unsichtbaren aber wesentlichen Teil der Betriebsanlagen stellt das unterirdische Verteilungsnetz dar. Sichtbar ist es an den Schieberkappen, unter denen sich Absperrmöglichkeiten verbergen. Hierdurch können einzelne Leitungsabschnitte bei Rohrbrüchen außer Betrieb genommen werden, ohne für alle Verbraucher die Versorgung unterbrechen zu müssen. Die Länge des gesamten Hauptleitungsnetzes beträgt 61 km mit Leitungsdurchmessern von 50 – 250 mm. Die Löschwasserversorgung wird durch 122 Hydranten im gesamten Versorgungsgebiet gewährleistet. Von den Hauptleitungen abgehend verfügt der Verband über rund 1.890 Hausanschlüsse, endend jeweils mit dem Wasserzähler. Die Gesamtlänge der Hausanschlussleitungen macht mit 43 km ca. 70 % der Hauptleitungslänge aus.
Um die Versorgungssicherheit auch bei Störungen oder notwendigen Arbeiten am Rohrnetz des WBV weiterhin zu gewährleisten, kann die Wasserversorgung des Verbandes durch Fremdversorgung aus den Netzen der Städte Kiel, Neumünster und Bordesholm weiterhin aufrecht erhalten werden.